Ruth Grothe

 
 
In der Stadt

Vorübergehen. Nicht stehenbleiben. Der Platz. Was guckst du? Gibt es hier was zu sehen? Lohnt es sich, anzuhalten? Diesen Platz überquert man nur, Passant, nur vorübergehend geduldet. Ein Aufenthalt ist unerwünscht. Hier geht man arbeiten. Oder shoppen. Ansonsten geht man weiter.

Wo verweilen, sich eine Weile niederlassen? Der Baum. Die Bank. Hier ist das Sitzen vorgesehen. Weide, Linde, Beberitze? Eher ein Element des Begrünungsplans. Minimalerfüllung der Pflanzung pro bebauter Fläche.

Wo gibt es eine Attraktion, Faszination? Welcher Ort ist es wert, ihn wenigstens noch ein einziges Mal im Leben aufzusuchen? Was macht den Wert eines Ortes aus. Was bildet die Landschaft nächtlicher Träume, das Setting der Vorstellungen. Welcher Ort bleibt im Gedächtnis haften, welchem haften sich Erlebnisse, Geschichten an? Die Geschichte des Ortes geleugnet, die Spuren seiner Bewohner getilgt, einer Erkundung unzugänglich. Dennoch, vielleicht, das Sediment der Erinnerungen.

Biografie

1965 in Hannover geboren. Studium der Japanologie mit sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt in Tübingen und Heidelberg. Seit 1998 fotografische Ausbildung in den Kursen der VHS Berlin-Kreuzberg. Lebt und arbeitet seit 5 Jahren in Berlin.

   
       
     
 

o.T., 2000

   
       
 

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