Katharina Stöcker

Unsere hungrigen Herzen

Der objektive Blick der Forschung offenbart immer wieder Geheimnisse des Menschen, erzählt im gleichen Atemzug von der Suche nach Wachstum und tiefster Verbundenheit. Was in pränataler Erfahrung noch gelingt, erleben wir schon in frühester Kindheit häufig als Widerspruch.

Leben heißt auch, Grenzen spüren. Liebe und Leid haben Berührungspunkte. Fühlen wir eine uns wertvolle Beziehung gestört, ähneln die Verknüpfungen im Gehirn jenen bei körperlichem Schmerz.

In meiner Arbeit taste ich mich durch Gefühlswelten, nähere mich Grenzen, streife Leichtigkeit und Schwere und spüre unserer ewigen Sehnsucht nach Verbindung nach.

Über die Fotografin

Vor 17 Jahren als Bildredakteurin gestartet, entdeckte Katharina Stöcker ihre Leidenschaft für die künstlerisch-dokumentarische Fotografie. Sie begibt sich seither mit dem Blick durch die Linse auf die Suche nach den Geheimnissen des Lebens, erforscht Sehnsüchte und Ängste und alles, was uns in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen prägt. Ihre fotografische Ausbildung intensiviert sie in Projektkursen am Photocentrum und beteiligt sich diversen Gruppenausstellungen.

www.herzgrau.com

 

Infos zur Fotoausstellung “BEZIEHUNGSWEISE_N” 17.-23.März 2018

Marisa Reichert

Spuren

Meine Oma mütterlicherseits, Sophie Dusemund (geb. Mennicken), ist 1933 geboren. Als junges Mädchen hat sie den Zweiten Weltkrieg miterlebt. Ich erinnere mich an unzählige Kindheitstage, die meine Schwestern und ich bei unseren Großeltern in Aachen verbracht haben. Noch heute besuche ich meine Oma sehr gerne.

Einerseits haben wir Gemeinsamkeiten, andererseits unterscheidet uns auch viel voneinander, schon allein aufgrund der Zeit in der wir aufwuchsen. Die Zeit hinterlässt ihre Spuren und auch wir hinterlassen Spuren im Leben unserer Mitmenschen – sichtbare wie unsichtbare.

Mithilfe der Fotografie möchte ich meine Großmutter in all ihren Facetten ergreifen, verstehen und festhalten. Wie hat die Zeit, in der sie lebt, sie geprägt? Wo treffen sich unsere Welten? Und schließlich: was nehme ich von ihr mit?

Über die Fotografin

Marisa Reichert wurde 1987 in Malaysia geboren. Sie studierte Ethnologie und Sprachen und Kulturen der islamischen Welt in Köln. Seit 2015 lebt und arbeitet sie in Berlin. Fotografie fasziniert sie, seit sie in der Schulzeit die analoge Spiegelreflexkamera ihres Großvaters geschenkt bekam. Inspiration findet sie auf Reisen, in der Natur und der Begegnung mit anderen Menschen.

www.marisareichert.com

 

Infos zur Fotoausstellung “BEZIEHUNGSWEISE_N” 17.-23.März 2018

Christina Rabenau

Zwischen den Zeiten

Zwischen Urgroßeltern und Urenkel liegen drei vermittelnde Geburten.

Ein langer Zeitstrahl, viele Ereignisse. Gemeinsame Momente sind begrenzt, bauen einen flüchtigen Raum für Erinnerungen und Projektionen.

Lebensanfang und Ende liegen greifbar in der Luft.

Was geschieht beim Zusammentreffen dieser Generationen? Wo wird ihr Abstand spürbar? Und wo kommen sie sich ganz nah?

Über die Fotografin

Christina Rabenau, geboren 1988 in Südhessen. Sie studierte Psychologie in Freiburg, und lebt seit 2012 in Berlin. Als angehende Psychotherapeutin hat sie ein großes Interesse an Emotionen und deren Bedeutung für die seelische Gesundheit. Im Rahmen der therapeutischen Arbeit nutzt sie Fotografie um kreatives Potential zu entfalten. Im fotografischen Prozess geht es ihr primär darum, authentische Portraits zu erstellen, neue Perspektiven einzunehmen und so einen eigenen achtsamen Stil zu entwickeln.

Infos zur Fotoausstellung “BEZIEHUNGSWEISE_N” 17.-23.März 2018

 

Claudia Gil

alter ego

Das Ich hat viele Facetten. Oft laufen meine Gedanken und Handlungen in verschiedene Richtungen.

In dieser Zwiespältigkeit begegne ich mir immer wieder selbst.

heimlich. unerwartet. freiwillig.

unfreiwillig. neugierig. blind.

Über die Fotografin

Claudia Gil, 1973 in Wiesbaden geboren, Architektin, lebt und arbeitet seit 2008 in Berlin. Sie fasziniert an der Fotografie, dass die Aufnahme eines Augenblicks eine eigene kleine Welt entstehen lässt. Fotografie wird für sie zum Experimentierfeld geworden. Mittels Langzeitbelichtung und Montage versucht sie die Grenzen von Raum und Zeit, dem Bewussten und Unbewussten aufzulösen.

Infos zur Fotoausstellung „BEZIEHUNGSWEISE_N“ 17.-23.März 2018

Erhard Flach

Bruderliebe

Eine Geschwisterbeziehung ist die zeitlich längste Beziehung im Leben eines Menschen.

Es ist eine Schicksalsgemeinschaft, die nicht beendet werden kann. Sie wirkt sogar fort, wenn gar keine Kontakte mehr zwischen Geschwistern bestehen.

Ich lebe seit rund 50 Jahren räumlich getrennt von meinen beiden Brüdern und hatte über die Jahre nur wenig Austausch mit ihnen.

Was ist geblieben von den gemeinsamen Wurzeln? Wie tief ist noch die Verbundenheit? Was ist noch zu spüren von der Liebe, von der Zuneigung oder dem Streit, der Missgunst, dem Neid aus Kindertagen? Kann ich meine Brüder heute noch spüren wie vor 65 Jahren? Oder ist alles nur noch Nostalgie?

Über den Fotografen

Geboren 1947 in Bremen, lebt seit 1973 in Berlin. Als Physiker lange Jahre in der Herzschrittmacher-Entwicklung tätig, jetzt im Ruhestand. Früheste fotografische Arbeiten datieren aus dem Jahr 1979 bis 1984, seit fünfzehn Jahren Intensivierung der fotografischen Auseinandersetzung am Photocentrum in verschiedenen Projektkursen und Ausstellungsbeteiligungen, bevorzugt konzeptionelle Fotografie.

Kontakt: erhard_flach@web.de

Infos zur Fotoausstellung “BEZIEHUNGSWEISE_N” 17.-23.März 2018

 

Dagmar Rehberg

Komme am Freitag, den 3. August

Über mehrere Monate durfte ich meine Tochter bei ihrer dritten Schwangerschaft fotografisch begleiten.

Eine nicht immer einfache Zeit des Wartens und der Veränderung, sowohl für die werdende Mutter als auch für die bleibende Frau. 

Wie verändert sich die Beziehung der werdenden Eltern? 

Wie verändert sich die Beziehung der Mutter zu ihren älteren Kindernund wie nehmen diese das neue Leben in der Familie auf? 

Meine Bilder suchen Antworten auf diese Fragen.

Ich danke meiner Tochter und ihrer Familie für die Begeisterung und Ausdauer, mit der sie meine fotografischen Ideen unterstützt haben und für ihr Vertrauen.

Über die Fotografin

Dagmar Rehberg, Geboren  1964  in Berlin. Ihr Ziel ist es, die Fotografie als eine künstlerische Ausdrucksform zu nutzen, mit der man Wirklichkeiten abbilden oder sogar erschaffen kann. Ihre Ausbildung erfolgte am Photocentrum und bei Imago Fotokunst. In ihrer aktuellen fotografischen Arbeit versucht sie, die innersten Gedanken der Menschen im Bild festzuhalten.

www.dagureh.turtlenet.eu | daggifoto@turtlenet.eu

 

Infos zur Fotoausstellung “BEZIEHUNGSWEISE_N” 17.-23.März 2018

Lutz Schramm

Elternzeit

Das erste Kind bedeutet mehr, als nur die Verwandlung eines Paares zu einer Familie. Es verändert das Leben der Eltern grundsätzlich, lässt sie die Erfahrungen aus ihrer Kindheit in eigenes Handeln übersetzen. Auch wenn eigentlich jede Phase der Elternschaft mit dem ersten Kind eine neue Erfahrung ist, ist vermutlich der erste Abschnitt, kurz nach der Geburt, der mit der steilsten Lernkurve. Alles ist neu, muss probiert und geprüft werden.

Wie verändert sich in der Zeit, in der die Beziehung zu dem heranwachsenden Kind entsteht, die Beziehung zwischen den jungen Eltern? Wo vorher ungehinderte Zweisamkeit war, sich Frau und Mann finden und halten konnten, kommt nun ein neues Familienmitglied, das seinen Raum fordert. Mutter und Vater müssen jetzt nicht nur ihr eigenes Leben, die Jobs, Essen und Wohnen organisieren, sie müssen vor allem auch verstehen lernen, was der Sohn oder die Tochter braucht, um Teil der Familie zu werden.

Was dabei passiert, ist ein sehr dynamisches Gemisch aus Verzicht, Bereicherung, Einschränkung, Erfüllung, Entwicklung. Es ist die intensivste Phase der beginnenden Elternzeit.

Über den Fotografen

Lutz Schramm, geboren 1959 in Leipzig, lebt seit 1966 in Berlin / Potsdam.
Er ist gelernter Tontechniker, tätig als Musikredakteur, Radiomoderator, Webproducer, heute Online-Produktionsleiter beim rbb. 2010 begann er sich konzeptionell mit Fotografie auseinanderzusetzen. Immer auf der Suche nach „seinem fotografischen Blick“ wechselt er zwischen Straßenfotografie, Architektur- und Landschaftsfotografie und abstrakten Abbildungen. Am Photocentrum Kreuzberg hat er in Einzel- und Projektkursen seine handwerklichen und konzeptionellen Fähigkeiten weiterentwickelt. lutzschramm.de

Infos zur Fotoausstellung “BEZIEHUNGSWEISE_N” 17.-23.März 2018

 

Christian Wilhelm

44 Jahre

Meine Eltern nach 50 Jahren Beziehung an ihrem 44. Hochzeitstag.

Über den Fotografen

Geboren 1979 in Baden-Württemberg. Studierte Sozialwissenschaften und European Studies in Berlin und London. Lebt und arbeitet seit 2001 in Berlin. Über die Jahre entwickelte er eine Passion für Portraits in Malerei und Fotografie, die ihn schließlich dazu bewog, am Photocentrum eine Ausbildung in künstlerischer Fotografie zu absolvieren

christian.wilhelm@posteo.de

Infos zur Fotoausstellung “BEZIEHUNGSWEISE_N” 17.-23.März 2018