Tom Brooks
„Wenn ich noch hübsch und jung war“
„Wenn ich noch jung und hübsch war…“ schrieb meine Mutter Yolanda auf die Rückseite eines Passbildes von ihr. Die Aufnahme entstand kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, als sie im Alter von 20 Jahren ihre Heimat in Belgien verließ. Es verschlug sie nach Bayern in die Nähe des Starnberger Sees, wo sie in einer Gärtnerei Arbeit fand. Sie wusste damals nicht, dass sie in dieser Gegend den Rest ihres Lebens verbringen würde. Inspiriert von der Frage „ob die Erinnerung etwas ist, was man hat, oder etwas, was man verloren hat“ (W. Allen), begab ich mich auf die Suche nach Bildern und Orten dieser Biografie und deren Verwobenheit mit meiner eigenen, um dem nachzuspüren, was für mich ganz persönlich die Erinnerung an meine Mutter ausmacht.
Vita
Tom Brooks hatte ursprünglich Architektur studiert und lebt seit einigen Jahren in Berlin. Seine Ausbildung in künstlerischer Fotografie absolvierte er am Photocentrum der Gilberto Bosques VHS Friedrichshain-Kreuzberg.
„Anders als in früheren Jahren interessiert mich heute beim Fotografieren eher das, was am Rande passiert – abseits der populären Schauplätze und großen architektonischen Gesten. Wenn ich Menschen porträtiere, geht es mir ähnlich: ich versuche das Nicht-so-offensichtliche bei meinem Gegenüber zu entdecken und sichtbar werden zu lassen“.
Neben seiner Arbeit an Foto- und Buchprojekten ist Tom Brooks als freier Mitarbeiter bei der Stiftung Berliner Philharmoniker tätig.