Artists

Unser Körper grenzt uns deutlich sichtbar gegen andere(s) ab. Obwohl er sich laufend verändert, erfahren wir ihn als Einheit. Ob wir ihn akzeptieren oder uns fremd fühlen, an ihm machen wir einen großen Teil unserer Ich-Identität fest. Er ist der Ort unserer Einsamkeit und das Instrument unserer Sexualität. In unseren Körpern erleben wir Glück und Schmerz, wir gestalten sie und passen sie unseren Vorstellungen an.Wir schützen und bewaffnen unseren Körper. Wir wappnen uns gegen Krankheit und Tod und verdrängen seine Verletzlichkeit, die wir in Bildern von Flüchtlingen, Mißhandelten, Gefolterten, Hungernden und Katastrophenopfern täglich vor Augen geführt bekommen. Der Körper ist das Schlachtfeld auf dem wir unser Leben entwickeln. Er ist das Letzte, das uns bleibt, wenn wir alles andere verloren haben.Für Foucault ist der Körper der Ort, an dem sich die Macht des Staates zeigen kann. Ort der Machtanwendung und der Machterfahrung. Und damit auch ein Ort für Widerstand (z.B. Erdem Gunduz, ‚standing man‘, Taksim Platz, Istanbul). Für die Wirtschaft ist der Körper Arbeitskraft und Konsument.

Mit ihrer Nähe zum Sichtbaren ist die Fotografie gut geeignet, Sein und Verhältnisse unserer Körper auf gesellschaftliche, politische oder ästhetische Zuschreibungen zu befragen. Dokumentarische Strategien machen verdrängte oder zensierte Strukturen sichtbar und stiften Selbstbewußtsein. Als bildgebendes Medium erlaubt Fotografie Gegenbilder und Utopien zu formulieren. Fotografie und Performance befruchten sich gegenseitig und sind nicht immer deutlich voneinander zu trennen.

Die Ausstellung präsentiert die Abschlussarbeiten der Klasse von Thomas Michalak am Photocentrum Wassertor. Sie zeigt Arbeiten von Anna Homburg | anne k. | Frauke Langguth | Johanna KleeKatharina Stöcker | Markus Rock | Peter KagererUte Christina Bauer | Ute Schäfer | Ute Schirmack | Wolfgang Busch.

www.fotokurs.info
www.thomasmichalak.de