Sabine Stransky-Feldt

Genesis

Die Arbeit meines Mannes sehen viele Menschen, tags im Licht, in Messehallen und Veranstaltungsräumen. Ich sehe sie nachts, wenn ich ihn in der Werkstatt besuche, wenn sie noch nicht perfekt ist, seine Arbeit – wenn sie entsteht. Es gibt ganz andere, spannende Bilder von dem, was ich nicht bewegen oder berühren darf, und anderntags fertig, glatt und hell erleuchtet für die Auftraggeber fotografiere. Die Arbeit meines Mannes ist namenlos. Niemand, der sie sieht, weiß, wer die Modelle gemacht hat, niemand weiß, wie viele Nächte, Dramen und Problemlösungen darin stecken. Das Ergebnis ist so, wie es erwartet wird: perfekt. Ich will zeigen, was davor steht, was ich sehe, und was sein Leben ausmacht.