Verónica de Prado

behind that curtain

Es gehört zum Wesen des Menschen, sich Bilder zu schaffen, durch welche er die Auseinandersetzung mit seiner Umwelt gestaltet. Unser Gedächtnis dagegen speist sich vornehmlich aus überlieferten Glaubenswahrheiten sowie eigenen Erfahrungen der Vergangenheit. Wenn dann die spontan und natürlich entstehenden Bilder unterdrückt oder in überkommene Weltbilder gezwungen werden, können sie aus dem Bewusstsein verschwinden und sammeln sich im Unbewussten, von wo sie unser Verhalten und unser Handeln weiterhin maßgeblich und häufig kontraproduktiv beeinflussen. Träume sind Manifestationen dieses Unbewussten; sie sind ein Versuch, unser gestörtes seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen und die Widersprüche in uns zu versöhnen.
‘Behind that curtain’ ist ein fotografisches Projekt, mit dessen Hilfe ich mich dem Unbewussten nähern möchte. Es geht darin um zwei Personen, die für die Gegensätze des Weiblichen und des Männlichen stehen. Ich betrachte einige ihrer traumatischen Erinnerungen und Träume, um so zu verstehen, wie sich das Unbewusste bildet und die Persönlichkeit konstituiert.