Schauplatz – Inszenierte Fotografie

Schauplatz – Inszenierte Fotografie

Ausstellung  vom 27.4. – 6.5.2013 im Studio 1, Kunstquartier Bethanien  in Berlin–Kreuzberg.

Zur Ausstellung ist ein Katalog im zimmerverlagberlin erschienen.

Teilnehmer_innen

Wolf Abraham, Roland Bauer, Marion Elias, Peter Fischer-Piel, Sabine Gruhn, Sannah Jäger, Turkan Kentel, Lena Kilkka, Dajana Lothert, Anja Renoth, Nadja Rentzsch, Mario Witt und Anna Wöltjen. Leitung: Peter Fischer-Piel.

Einführung

Die Fotografie als Inszenierung widerspricht grundsätzlich der weit verbreiteten Auffassung, das Fotobild sei (oder mu¨sse sogar) Abbild der Wirklichkeit sein und wäre zumindest das Resultat eines Sehprozesses. Vielmehr liegt sie diametral am anderen Ende der gängigen fotografischen Praxis. Durch die Gegend ziehen, fotografisch oder journalistisch sehen, die Umwelt oder das eigene Leben „einfangen“, das sind gerade nicht die Sujets der Inszenierten Fotografie. Oder wenn, dann als Konzept, das bereits existiert, bevor die Aufnahme entsteht.

Genau hierin liegt die Schwierigkeit. Inszenierte Fotografie ist Konzeptfotografie. Sie setzt eine Idee, ein Thema oder zumindest ein ästhetisches Konstrukt voraus, wodurch sie sich signifikant von allen anderen Formen der Fotografie unterscheidet. Die Idee steht im Vordergrund und nicht die spontane Umsetzung eines vorgefundenen Motivs mittels Abbildungstreue und Realitätswiedergabe. Als zentrale Begriffe der Inszenierten Fotografie gelten Kunst und Allegorie, Erfindung und Konstruktion, Bühne und Performance, sowie die Selbstdarstellung in einem durchaus auch psychologisch gemeinten Sinn. Letztlich ist die Inszenierte Fotografie die klassische Domäne des Films, wie auch erfolgreich angewandte Strategie der Werbefotografie (und zunehmend auch der Foto-Kunst). In diesem Kontext ist sie auch immer mit einem Drehbuch resp. einer mehr oder weniger klaren Zielstellung verbunden (wenngleich in der Kunst andere Parameter gelten, die konzeptionelle Vorgehensweise ist jedoch dieselbe).

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