“Am Beispiel von Sachsenhausen wollen wir einen eigenen Zugang zu einem Ort massiven Terrors an der menschlichen Art, zu seiner/unserer Geschichte suchen. Spricht diese Landschaft, deren Steine, Bäume und Gebäude zum Teil noch Zeugen waren zu uns? Wie können wir uns in Beziehung setzen, begreifen ohne in Klischees zu verfallen? Unsere Arbeit wird aus dem Fotografieren vor Ort, Bildbesprechungen und dem Ausarbeiten der Vergrößerungen bestehen. Wiederholte Fahrten nach Sachsenhausen wird unser Arbeiten intensivieren.”
So lautete der Ankündigungstext zu einem viertägigen Seminar, zu dem sich zehn Teilnehmer angemeldet hatten. Zwei Tage standen für das Fotografieren in Sachsenhausen zu Verfügung. Neben der Gedenkstätte, die ihre 1955 ohnehin nur gering vorhandene Authentizität zunehmend einbüßt, lernten die Teilnehmer die bis in die Gegenwart um- und weitergenutzten Gelände des SS-Lagers, SS-Wohnsiedlungen, den Hafen, das Gelände Klinkerwerk, den Schießstand und die Brotfabrik kennen. Alle Orte zeigten deutliche Überformungen der Nachkriegsgeschichte und sind bis heute nicht Bestandteil der Gedenkstätte. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen erste Annäherungen an diese komplexen Verhältnisse. Die überwiegende Anzahl der Teilnehmer will sich fotografisch weiter mit Sachsenhausen beschäftigen.
Der Workshop wurde 2005 und 2010 wiederholt. Formen des Gedenkens und das Gelände vor Ort verändern sich. Diese Veränderungen zeigen sich in den Arbeiten der Teilnehmer.
Teilnehmer
Brigitte Braake, Jürgen Dupré, Katrin Eckert, Ute Jäger, Sybille Malchow, Thomas Michalak, Birgit Nietsch, Berit Rehmer