Brigitte Förster

Ich seh Musik – überall

Eine Eigenschaft von Musik ist, dass sie Klangstrukturen aufbaut, variiert, zerstört und wieder neu aufbaut. Mich reizt es, optische Entsprechungen zu solchen Strukturen zu finden und abzubilden. Inzwischen kann ich eigentlich gar nicht mehr aufhören, sie überall wahrzunehmen.

So sehe ich in geflochtenen Zäunen der rumänischen Dörfer den Kanon eines Barockmeisters (oder höre ich ihn schon?)

Ich finde Akkorde aus Farben oder Formen, in Dur und in Moll. Die Weinstöcke am Horizont fallen in Gleichschritt und marschieren zur Ernte.

Und letztlich ist überall Tanz.

Über die Fotografin

Brigitte Förster ist Berlinerin, immer gewesen und auch geblieben.

Ihren technischen Beruf hat sie zeitlebens geliebt, aber genauso die See, und die verschiedensten (kunst-)handwerklichen Tätigkeiten.

Zur engagierten Fotografin wurde sie erst durch eine – eher zufällig begonnene –  Langzeitdokumentation über das Verschwinden der Berliner Mauer und ihrer letzten Spuren (1989 bis 2015).

Neben der genauen Dokumentation von Zeit und Wandel (sei es die Stadt Berlin, seien es natürliche Vorgänge) war es immer ein Aspekt ihrer Arbeit, anders zu sehen, die Wahrnehmung zu verändern: etwa durch Ausschnitte oder Hervorhebungen in  den Fotografien.

Und vielfach wurden die Fotografien unter ihren Händen zu Collagen oder dreidimensionalen Objekten.